Dieser Vorfall ereignete sich in einem Bergdorf. Dort lebte eine Hirtenfamilie - ein Mann, seine Frau und zwei Töchter. Das Familienoberhaupt hütete eine Pferdeherde, während seine Frau zu Hause bei den Kindern blieb.
Es war keine leichte Aufgabe, sich um zwei Kleinkinder zu kümmern (die Älteste war noch keine zwei Jahre alt) und allein einen Haushalt zu führen. Also half der liebevolle Ehemann seiner Frau und nahm die älteste Tochter mit zur Arbeit.
An den Wochenenden blieb die Familie zu Hause und verbrachte Zeit miteinander. Doch eines Tages wurde diese Idylle gestört - der Mann wurde gerufen, um der Herde zu folgen, weil der Schichtarbeiter nicht zur Arbeit gekommen war. Er sprang sofort auf sein Pferd und eilte auf die Weide, wobei er vergaß, dass die älteste Tochter mit ihm zu reiten pflegte.
Aber die Kleine vergaß es nicht und kroch sofort hinter ihrem Vater her. Die Mutter war mit der jüngeren Tochter beschäftigt, so dass sie den Verlust der Älteren nicht sofort bemerkte. Und als sie aufstand und nach ihr suchte, war das Mädchen nirgends zu finden.
Die trauernden Eltern suchten die nächsten drei Tage mit Hilfe von Nachbarn nach dem Kind, aber alle Bemühungen waren vergeblich. Da sich in der Nähe des Dorfes ein Wald mit wilden Wölfen befand, dachten alle, das Mädchen sei verloren gegangen. Natürlich gaben sich sowohl Vater als auch Mutter die Schuld am Tod ihrer Tochter.
Alle im Dorf halfen bei der Suche nach dem vermissten Mädchen. Einer von ihnen war mehrere Tage lang nicht zu Hause - er war auf der Jagd und wusste daher nicht, was mit der Familie seines Nachbarn geschehen war.
Der Jäger kehrte nach Hause zurück und traf auf seinem Weg auf ein Rudel wilder Wölfe. Die Tiere verhielten sich seltsam - sie griffen den Mann nicht an, obwohl er sein Gewehr dabei hatte. Aber sie ließen ihn auch nicht gehen.
Er war verängstigt und wusste, dass er gegen die wütenden Wölfe keine Chance hatte. In seiner Verzweiflung versuchte er, die Bestien mit Warnschüssen in die Luft zu erschrecken. Aber sie rührten sich nicht. Dann ertönte ein weiterer Schuss. Daraufhin beschlossen die Wölfe zu gehen.
Doch der Jäger bemerkte, dass eine Wölfin regungslos dastand und nicht einmal daran dachte, den Ort zu verlassen. Er dachte, sie würde ihre Jungen bewachen. Aber das war nicht so! Der Mann sah die Tochter seines Nachbarn hinter der Wölfin.
"Das kann nicht sein", dachte er bei sich. Es war unmöglich, dass das kleine Kind ein paar Kilometer zurückgelegt hatte und unversehrt geblieben war, schon gar nicht in der Nähe von Wölfen. Auch das Mädchen erkannte seinen Nachbarn und kroch auf ihn zu. Die Wölfin mischte sich nicht ein - sie sah nur nach und vergewisserte sich, dass das Kind in Sicherheit war. Und dann ging sie dem Rudel hinterher.
Ein weiterer Schock für den Mann war die Milch auf den Lippen des Babys. Schließlich bedeutete dies, dass die Wölfin sie gefüttert hatte. Warum war das geschehen? War es aus Mitleid geschehen oder hatten die Wölfe das Mädchen mit einem Wolfsbaby "verwechselt"?
Ein Jäger brachte ein kleines Mädchen in ihr Dorf, und die Eltern waren mehr als glücklich! Sie konnten ihren Augen nicht trauen, aber das Wichtigste war, dass ihre Tochter wieder gesund und munter war.
Es gibt viele widersprüchliche Theorien und Meinungen zu diesem Thema. Einige sagen, dass Wölfe Menschen nicht verletzen und sie normalerweise nicht angreifen. Dennoch gibt es solche Fälle, und nur selten kommt ein Mensch nach einer blutigen Begegnung mit einem Wolf unversehrt davon.
Es scheint, dass das Kind ein Ziel für den Wolf hätte sein müssen, da es die Grenzen des Rudels übertreten hatte, obwohl es harmlos und unbewaffnet war. Doch diese Geschichte nahm ein gutes Ende.
Quelle: 4lapki.com
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