Der Mount Edgecom befindet sich auf Crusoe Island an der Westseite des Sitka Sound, Alaska, USA, und ist ein erloschener Vulkan, der vor etwa 800-900 Jahren entstand. Forscher haben jedoch kürzlich Aktivität festgestellt - Magma ist bereits aus einer Tiefe von 9,6 km aufgestiegen, schreibt Sci Tech Daily.
Nach Angaben von Forschern des Alaska Volcano Observatory bewegt sich das Magma unter dem Vulkan Edgecom aus einer Tiefe von 19,3 km durch die Erdkruste nach oben und hat bereits einen Aufstieg von 9,6 km überwunden.
Diese Daten wurden von Wissenschaftlern mit einer innovativen Methode zur Erkennung vulkanischer Aktivität in Alaska gewonnen. Die Forscher verwendeten Computermodelle auf der Grundlage von Satellitendaten sowie von Erdbeben- und Oberflächenverformungsdaten.
Nach Angaben des Verfassers der Forschungsarbeit, des Geodäsieprofessors der University of Alaska Fairbanks, Ronnie Gralentin, beobachten die Wissenschaftler derzeit die höchste Rate vulkanischer Deformation in Alaska. Er weist auch darauf hin, dass die Deformation von Vulkanen keine Seltenheit ist, dass aber die Aktivität bei Edgecom ungewöhnlich ist, da die Reaktivierung ruhender Vulkansysteme sehr selten ist.
Gralentin weist jedoch darauf hin, dass dieses Tempo nicht bedeutet, dass der Ausbruch von Edgecom unvermeidlich ist. Es wird davon ausgegangen, dass das Magma wahrscheinlich durch einen nahezu vertikalen Kanal in die obere Kammer gelangt, sich aber aufgrund des dicken Magmaballens, der sich bereits in der oberen Kammer befindet, nicht weiter nach oben bewegen kann.
Das Alaska Volcano Observatory arbeitete bei der Studie mit Kollegen vom Geophysical Institute und dem Alaska Satellite Center zusammen. So konnten die Forscher Cloud Computing für die Analyse nutzen, anstatt monatelang mit dem Herunterladen und Systematisieren der Daten zu verbringen.
Das Forschungsteam begann seine Arbeit am 11. April 2022, als in der Nähe des Mount Edgecom eine Reihe von Erdbeben registriert wurde. Im Rahmen der Studie analysierten die Wissenschaftler die Bodenverformung anhand von Satellitendaten der letzten 7,5 Jahre.
Nach nur vier Tagen lagen die ersten vorläufigen Ergebnisse vor - die Erdbeben wurden durch den Aufstieg von Magma verursacht. Die Wissenschaftler werteten die Daten dann weiter aus - die vorläufigen Ergebnisse wurden bestätigt. Glücklicherweise ermöglichen die neuen Methoden eine Verkürzung der Studien auf Wochen statt auf Monate.
Das auffälligste Gebiet fanden die Forscher im Süden der Insel Cruzof - mit einem Durchmesser von etwa 17 km, 12,4 km östlich des Vulkans. Die Verformungen in diesem Gebiet begannen im August 2018 abrupt und setzten sich mit einer Rate von etwa 8,6 Zentimetern pro Jahr fort, um bis Anfang 2022 insgesamt fast 27 Zentimeter zu erreichen.
Computermodelle haben bestätigt, dass die Ursache der Deformation das Eindringen von neuem Magma ist. Die Wissenschaftler glauben, dass diese neue Methode es ermöglichen wird, vulkanische Aktivitäten in früheren Stadien zu erkennen, da Bodenverformungen einer der frühesten Indikatoren für vulkanische Aktivitäten sind.
Quelle: focus.сom
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