Eine Frau namens Brigitte ertappte ihren Mann einmal dabei, wie er etwas Seltsames tat. Als sie morgens aus dem Haus ging, sah sie ihren Mann mit einer Harke in den Händen. Michael fuchtelte damit an einem Baum herum und versuchte, nach etwas zu greifen.

"Was machst du da?" - fragte Brigitte.

Die Frau war über alle Maßen erschrocken. Sie glaubte nicht unbedingt an alle möglichen Omen, aber sie hatte gehört, dass man Nester nicht zerstören sollte.

Nest. Quelle: storyfox.com

Sie schrie ihren Mann an und nahm die Harke weg.

"Gut! - Michael ist beleidigt. - Versuch dich zu beschweren, dass diese Vögel dich belästigen! Ich werde mich nicht einmal bewegen! Mit der Zeit wirst du Angst haben, in deinem eigenen Garten zu laufen."

"Also ließ Michael das Krähennest in Ruhe. Wir versöhnten uns schnell und vergaßen den Streit vom Morgen. Die Vorhersagen meiner Gattin haben sich nicht bewahrheitet. Die Krähen verhielten sich sehr friedlich und eine fragte sogar ab und zu nach Futter", erzählt Brigitte.

Eines Tages hörte die Frau einen Raben schreien. Sie dachte, dem Vogel sei etwas zugestoßen oder eine Katze sei auf den Baum geklettert. Währenddessen saß die Krähe auf der Fensterbank und kreischte unaufhörlich.

Krähe. Quelle: storyfox.com

Brigitte ging in den Garten, um nachzusehen, was passiert war. Als der Vogel sie sah, schrie er noch lauter. Er begann wegzufliegen, kam dann zu seiner Herrin zurück und schrie. Die Frau erkannte an seinem Verhalten, dass die Krähe sie rief. Sie beschloss, ihr zu folgen.

Die Krähe flog voraus und schaute immer wieder zu Brigitte zurück. Bald flog der Vogel zu einem großen, verzweigten Maulbeerbaum neben einem verlassenen Haus und krächzte laut.

"Hilfe!" - hörte Brigitte die dünne Stimme ihres sechsjährigen Sohnes.

Junge auf dem Baum. Quelle: storyfox.com

"Peter?! Wie kommst du denn da rein? - Die Frau hat sich erschrocken, als sie das Kind ganz oben im Baum sah. - Komm sofort runter!"

"Ich kann nicht! Ich habe Angst. Ich sitze hier schon seit heute Morgen. Ich rufe um Hilfe, aber niemand hört mich. Nur diese böse Krähe fliegt und krächzt!" - erwiderte der Junge.

"Mein Sohn, sie ist nicht böse, sie ist klug. Es war diese Krähe, die mich gerufen hat!" - erklärte Brigitte ihrem Sohn.

Die Frau musste ihren Mann rufen, um das Kind aus dem Baum zu holen. Seitdem hat die Familie eine andere Einstellung zu Krähen, denn sie verstanden, dass die Vögel klug und dankbar sind.

Quelle: storyfox.com

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