Als Retter mitten im Mittelmeer einen Rucksack mit zwei Eheringen fanden, gingen sie davon aus, dass die Besitzer nicht mehr am Leben sein könnten.
Der Rucksack wurde auf einem halb versunkenen Boot gefunden, das einige Wochen zuvor mitten auf dem Meer gekentert war. Damals waren fünf Menschen ums Leben gekommen.
Die Retter beschlossen jedoch, den italienischen humanitären Helfern von dem Fund zu erzählen, und sie begannen mit der Suche.
Zu ihrer Überraschung wurden die Besitzer der Eheringe gefunden - Ahmed und Doudou, ein junges Paar aus Algerien. Ihre Namen sind auf den Ringen eingraviert.
Sie sagten, sie seien sicher, dass sie ihre Eheringe für immer verloren hätten.
"Als ich das Foto in den sozialen Medien postete, hätte ich nie gedacht, dass ich herausfinden würde, wem dieser Rucksack gehört", sagt Ahmad Al Rousan, ein Mitarbeiter der Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen.
Al Rousan gehörte zu einer Gruppe, die Ahmed, Doudou und 13 andere Migranten, deren Boot in der Nähe der Insel Lampedusa gekentert war, psychologisch betreute.
Das Paar lebte in Libyen, war aber nach eigenen Angaben gezwungen, nach Europa zu fliehen, nachdem es zu gefährlich geworden war, in seinem Land zu bleiben.
Sie waren 48 Stunden lang auf dem Boot unterwegs, bevor es kenterte. Unter den fünf Todesopfern war auch ein 18 Monate altes Kind. Einer der Migranten, ein 9-jähriges Mädchen, verlor seine Mutter und seine Schwester.
Ahmed und Doudou wurden von einem Fischer gerettet, der sie nach Sizilien brachte. Dort zeigte man ihnen ein Foto ihres Rucksacks mit Ringen darin.
Der Ehemann erklärte, dass die Eheringe in dem Rucksack waren, weil sie beschädigt waren - das Paar hatte geplant, sie zu reparieren, wenn sie in Europa ankommen.
"Er war sehr emotional und glücklich, die Ringe zu finden - sie waren etwas sehr Persönliches für ihn. Aber gleichzeitig gingen ihm die Gedanken an die fünf Toten nicht aus dem Kopf, mit denen er auf demselben Schiff war", sagt Ahmad Al Rousan.
Quelle: bbc.com
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